Wer Brasilien lediglich mit Samba und Bossa Nova in Verbindung bringt, verpasst einen Großteil der faszinierenden Vielfalt an Klängen, die dieses riesige Land hervorbringt. Besonders wenig bekannt in Europa ist bislang die Musik aus dem tiefen Süden, speziell aus Rio Grande do Sul, wo die Einflüsse Argentiniens stark zu spüren sind.
Renato Borghetti, einer der größten Stars dieser Region seit den 1980er Jahren, sorgt jedoch für Veränderung: Der Gaúcho, der die Bühne mit Strohhut, langer Mähne und weiten Reiterhosen betritt, entlockt seinem Akkordeon ein Feuerwerk aus Milonga, Polka, Vanerão, Chamamé und Fandango – allesamt Mischformen, die aus der Verschmelzung deutscher, böhmischer und italienischer Auswanderer mit den afrikanischen Rhythmen und den Traditionen der Indios hervorgegangen sind. Die Seele der Pampa vereint Borghetti dabei auf brillante Weise mit Jazz, Tango und Kammermusik.
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